Online-Vortragsreihe im Forschungsverbund ForGeRex: „Rechtsextremismus, Medien und Geschlecht“

Im Rahmen des zweiten verbundweiten Themas im Forschungsverbund für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern findet im Mai 2025 eine dreiteilige Online-Vortragsreihe zur politischen Ikonografie und Narrativen im Rechtsextremismus mit dem Titel „Rechtsextremismus, Medien und Geschlecht“ statt. Organisiert wird die Reihe von Prof. Dr. Susanne Kinnebrock und Hanna-Sophie Rueß (Teilprojekt 5) in Kooperation mit Prof. Dr. Thomas Knieper von der Universität Passau (Teilprojekt 6a). Inhaltlich werfen die Vorträge einen kommunikationswissenschaftlichen Blick auf die Narrative und diskursiven Strategien der extremen Rechten rund um das Thema Geschlecht.

Im Zentrum der Reihe steht die Frage, wie Gender‑Narrative in rechten Medien und digitalen Kommunikationsräumen entstehen, zur Mobilisierung genutzt werden und Anschlussmöglichkeiten an die politische Mitte eröffnen. Thematisiert werden dabei u. a. Misogynie, Anti‑Feminismus, Tropen sexueller Gewalt, traditionelle Geschlechterbilder und Transfeindlichkeit. Besonderes Augenmerk gilt den weiblichen Akteurinnen der extremen Rechten, die sich als Verteidigerinnen traditioneller Familienwerte oder als Symbole einer idealisierten nationalen Identität positionieren. Ziel der drei Vorträge ist es, eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive auf diese Themen einzunehmen und internationale Perspektiven sowie vielfältige methodische Ansätze der Kommunikationswissenschaft zusammenzuführen.

Teilnahme: Wenn Sie an der Vortragsreihe teilnehmen möchten, schreiben Sie eine Mail an Hanna-Sophie Rueß (hanna-sophie.ruess@phil.uni-augsburg.de).

Termine: Die Online-Vorträge finden an folgenden Terminen statt:

  • Dienstag, 06.05.2025, 18 – 19 Uhr: Annett Heft (Universität Tübingen) & Susanne Reinhardt (Freie Universität Berlin) – „Anti-Gender Diskurse und Opportunitätsstrukturen in Deutschland und Europa“

Prof. Dr. Annett Heft ist Professorin für Rechtsextremismusforschung mit dem Schwerpunkt „Medien und Öffentlichkeit“ an der Universität Tübingen. Zuvor leitete sie am Berliner Weizenbaum Institut die Forschungsgruppen „Digitalisierung und transnationale Öffentlichkeit“ und „Dynamics of Digital Mobilization“. Ihre Forschung konzentriert sich auf digitale politische Kommunikation, die Online Mobilisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Akteure, transnationale öffentliche Sphären sowie den Wandel von Journalismus und Mediensystemen im Plattformzeitalter. Methodisch kombiniert sie Computational Communication mit klassischen Inhalts  und Diskursanalysen.

Susanne Reinhardt, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Freien Universität Berlin und am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft. In ihrer Dissertation erforscht sie das Framing von Geschlechtergleichheit und sexueller Gleichberechtigung in rechten Parteien und rechten Medien sowie deren gesellschaftliche und politische Anschlussfähigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung sind die Vernetzungsstrategien rechtsalternativer Online-Medien in Europa und den USA sowie rechter Parteien im Kontext der Europawahl.

  • Dienstag, 13.05.2025, 18 – 19 Uhr: Tina Askanius (Malmö University) & Maria Brock (Södertörn University) – “Female-fronted anti-feminism in Sweden, Germany and Russia: articulations and intersections”

Prof. Dr. Tina Askanius ist Professorin für Media and Communication Studies an der Malmö University. In ihrem Drittmittelprojekt „Networked misogyny in Sweden, Germany and Russia: articulations, intersections and transnational flows“ erforscht sie gemeinsam mit Maria Brock, wie Misogynie auf Online- Plattformen artikuliert, reproduziert und verbreitet wird, insbesondere durch weibliche Akteurinnen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf digitalem Aktivismus, visuellen Protestpraktiken sowie Gender-, Affekt- und Radikalisierungsforschung; methodisch setzt sie auf qualitative Plattform-Ethnografie, visuelle Analyse und digitale Netzwerkmethoden.

Dr. Maria Brock ist Senior Lecturer an der Södertörn University und Projektleiterin des Forschungsprojekts Projekt “Networked misogyny in Sweden, Germany and Russia: articulations, intersections and transnational flows“. Sie verbindet kultur-, medien- und gender-theoretische Ansätze, um postsowjetische Erinnerungskulturen, Anti-Gender Diskurse und affektive Politiken in Onlinemedien zu analysieren.

  • Dienstag, 20.05.2025, 18 – 19 Uhr: Sandra Kero (Universität Bremen) – „Die Rechte und die Frau: zwischen Obsession und (synthetischer) Imagination“

Sandra Kero, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Lab „Medienwandel und langfristige Transformationsprozesse“ an der Universität Bremen. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie die Kommunikation weiblicher Akteurinnen der extremen Rechten auf der Plattform Instagram. Von 2023-2024 war Sandra Kero Referentin für Wissenschaftskommunikation für das Projekt Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz [MeMo:KI] am Center for Advanced Internet Studies (CAIS). Zuvor war sie wissenschaftliche Hilfskraft am Media Research Methods Lab des Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) am (Social) Media Observatory und forschte zur rechtsextremen Online-Kommunikation.

Pfeil_nach_oben